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In Memoriam

Vor zwei Wochen ist leider Gerhard Paschke gestorben.

Gerhard Paschke war langjähriges aktives Mitglied von attac herford.

Dazu sein immer noch aktuelle Kommentar zu den Tafel als Armutsverwaltung von 2006:

 

Laut Spiegel gilt die Tafel als die größte soziale Bewegung unserer Zeit und einer der großen Erfolgsgeschichten des Social Sponsorings in Deutschland. In der Tat würde die Tafel nicht funktionieren wenn es neben den Ehrenamtlichen Helfern (die wohl die einzigen sind, die im Rahmen dieses Artikel überhaupt lobend erwähnt werden dürfen) nicht auch Sponsoren gebe.

Die Tafel wir von einer Reihe von Firmen gesponsert, darunter auch von den im Attac- Umfeld hinlänglich bekannten Firmen Vodafone D2 (erlässt seit 1996 jeder Ortstafel auf Antrag für zwei Handys die Grundgebühren.) und dem Lidl-Konzern (Lidl unterstützt laut Bundesverband  Deutscher Tafeln e.V. die Tafeln vor Ort tatkräftig), dem es wohl eher darum geht, sonst entstehende Müllgebühren zu sparen. Der global vernetze Beraterkonzern McKinsey  der bisher eher im Zusammenhang mit Massenentlassungen bei DAX-Unternehmen, Vorschlägen zum Sozialabbau und Sonderförderung für die Eliten bekannt ist, ist merkwürdiger-weise auch dabei. Es gibt dazu einen interessanten Artikel bei Telepolis mit dem Titel ...die im Dunkeln sieht man nicht. Natürlich ist das Problem von Hobbyjournalisten das sie Zusammen-hänge nicht aufdecken und beweisen können, plausibel indes ist es allemal.

Zwei mal 4,95 Euro Grundgebühr mal 600 Tafeln. Gleich 5.940 Euro. Weil es eine mildtätige Spende ist gibt es vom Staat mindesten die Hälfte als Steuerabzug zurück. Der Vodafone - Konzern kommt im Zusammenhang mit der Tafel als Wohltäter groß raus. Billiger kann eine Reklame- bzw. Image Kampagne nicht sein.

Die so genannte Pressefreiheit die durchaus die Mittel und Möglichkeiten dazu hat, interessieren solche Banalitäten natürlich erst gar nicht.

Dass es nicht bei der Tafel im heutigen Sinn bleiben wird, dafür werden wohl Die Sozialkonzerne (DRK, Caritas, Diakonie und wie sie alle heißen), die schon zu 40% Ihren Fuß in der Tür zur Tafel haben sorgen. Foodbanks sind das Zauberwort die das Geschäft mit der Armut expandieren lässt. Es wird so mancher gut bezahlte Arbeitsplatz für Sozialarbeiter, der eine oder andere Vorstandsposten und so mache Aufwandsentschädigung abfallen und auch das angekratzte Image von Wohltätigkeitsverbänden und Firmen wie Lidl oder Vodafone wird dank der Ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sehr preisgünstig aufpoliert. Nur die Armut geschweige den deren Ursachen die werden weder bekämpft noch wird  auf sie hingewiesen. Das wäre ja wohl möglich geschäftsschädigend.

Fazit:

Manchmal hilft man Menschen mehr wenn man Ihnen nicht hilft.


G. Paschke (attac herford)